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BB 2020, 425
 

Im Blickpunkt

Abbildung 12

Der Finanzierungsboom im deutschen Start-up-Segment hält an, hieß es in einer PM des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY vom 14.1.2020 zu ihrem Start-up-Barometer: Jungunternehmen hätten im Jahr 2019 so viel frisches Kapital einsammeln können wie nie zuvor. Insgesamt hätten sie 6,2 Mrd. Euro, 36 % mehr als im Vorjahr, erhalten. Die Zahl der Finanzierungsrunden sei um 13 % auf 704 gestiegen. Erneut sei der Löwenanteil des investierten Kapitals nach Berlin geflossen: Start-ups aus der Hauptstadt hätten im vergangenen Jahr bei 262 Finanzierungsrunden insgesamt 3,7 Mrd. Euro erhalten – ein Anstieg um 41 % gegenüber dem Vorjahr. Noch hätten die Investitionen in Bayern zugelegt: um 93 % auf 1,55 Mrd. Euro. Für das starke Plus sei vor allem der Mobilitätsanbieter FlixMobility verantwortlich gewesen, der laut Medienberichten 500 Mio. Euro erhielt – die größte je an ein deutsches Start-up geflossene Summe. Ebenfalls mehr Geld als im Vorjahreszeitraum hätten nordrhein-westfälische Jungunternehmen (plus 10 % auf 268 Mio. Euro) und Start-ups aus Baden-Württemberg erhalten, wo sich das Investitionsvolumen auf 209 Mio. Euro fast verdreifachte. Sinkende Zuflüsse verzeichneten hingegen die Standorte Hamburg (minus 54 % auf 254 Mio. Euro) und Hessen (minus 44 % auf 73 Mio. Euro). Immerhin: An allen sechs Top-Standorten in Deutschland seien mehr Finanzierungsrunden gezählt worden als im Vorjahr. Das stärkste Wachstum habe hier Nordrhein-Westfalen gezeigt, wo die Zahl der Deals um 45 % auf 87 gestiegen sei. Deutschlands Banken, schreibt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in einer PM vom 10.2.2020 über ihren FinTech-Kooperationsradar, investierten offensiv wie nie zuvor in technologiebasierte Finanz-Start-ups (“Fintechs”). Allein zwischen Januar und Juli 2019 habe es 36 direkte Beteiligungen gegeben. Dies seien in nur sieben Monaten in etwa genauso viele Investments gewesen wie 2017 (35) und 2018 (39) aufs gesamte Jahr gesehen. Eine ähnliche Entwicklung lasse sich bei den deutschen Versicherern beobachten. Sie investierten bis Ende Juli 2019 in 20 Fintechs und dürften den Rekordwert aus dem Jahr 2018 (29) damit allem Anschein nach brechen.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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